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Katze frisst nicht - woran kann das liegen?

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Wenn die Katze nicht frisst, sollte möglichst schnell die Ursache gefunden werden, sonst hilft nur der Gang zum Tierarzt.
 

Warum frisst meine Katze nicht?

Gestern war noch alles in Ordnung und heute frisst die Katze plötzlich nicht mehr. Mit dieser Situation wird früher oder später jeder Katzenhalter einmal konfrontiert. Ist der Allgemeinzustand der Katze gut, kann bei einem erwachsenen Tier bis zu 24 Stunden abgewartet werden, ob sich die Situation von ganz alleine wieder bessert. Das ist glücklicherweise oft der Fall. Bei einer kleinen Magenverstimmung entscheidet die Katze instinktiv, dass es für sie vorübergehend besser ist, einen Tag lang auf Nahrung zu verzichten. Damit wird der Verdauungsapparat entlastet. Am nächsten Tag frisst sie dann häufig erst einmal etwas weniger, bevor die Ernährung wieder rundherum klappt. Doch darauf kann man sich nicht verlassen! Eine Futterverweigerung sollte immer hinterfragt werden, vor allem, wenn sie nicht zum ersten Mal auftritt. Zum einen könnte eine Krankheit dahinterstecken, zum anderen beruhigt es einen, wenn man den Grund kennt und an einer Lösung arbeiten kann.
 

Wohnungskatze oder Freigänger?

Bei einer Wohnungskatze ist die Lösung des Problems oft deutlich einfacher als bei einer Freigängerin. Denn was unterwegs alles passiert, entzieht sich unserer Kenntnis. Zum Beispiel könnte es sein, dass sie zwei Gärten weiter täglich ein gut gefüllter Katzennapf erwartet. Dann ist es kein Wunder, dass sie bei ihrer Rückkehr keinerlei Hunger verspürt und nichts mehr frisst. Ebenso könnte es sich bei der Katze um eine sehr erfolgreiche Jägerin handeln, die gerade zwei Mäuse vertilgt hat. Verständlicherweise bleibt auch in diesem Fall der Napf unberührt. Leider besteht bei Freigängern aber auch immer die Gefahr, dass sie etwas Verdorbenes oder Giftiges zu sich genommen haben. In Frage kommt ein verwesendes Tier, ein Giftköder, Abfall oder auch Schädlingsbekämpfungsmittel, Dünger oder eine giftige Pflanze. Letzteres ist auch in einer Wohnung nicht auszuschließen, weshalb gegebenenfalls die Zimmerpflanzen überprüft werden sollten.
 

Katze frisst aufgrund von Zahnproblemen nicht

Wenn eine Katze wenig frisst, lohnt ein Blick auf das Gebiss, denn es ist durchaus möglich, dass Zahnprobleme die Ursache sind. Das kann den Oldie betreffen, der aufgrund fehlender Zähne (gerade bei Trockenfutter) immer größere Probleme mit dem Kauen hat, aber auch die Jüngsten sind nicht ausgenommen: Kitten verlieren zwischen dem vierten und sechsten Lebensmonat ihre Milchzähne, was dem Katzenbesitzer zumeist gar nicht auffällt. Kommt es in dieser Zeit zu Problemen beim Fressen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Zahnprobleme der Grund dafür sind. Möglicherweise schmerzt beim Kauen ein Wackelzahn, vielleicht hat sich auch das Zahnfleisch entzündet. Je nach Schwere des Problems muss ein Tierarzt aufgesucht werden. Das gilt auch bei erwachsenen Katzen, wenn ein Blick auf das Gebiss zeigt, dass das Tier verstärkt Zahnstein aufweist. Dieser kann zu schmerzhafter Zahnfleischentzündung führen und hat oft zur Folge, dass die Katze kaum mehr frisst. Eine entsprechende Prophylaxe bei Zahnstein und paradontalen Erkrankungen ist bereits im Vorfeld in jedem Fall wichtig.
 

Stress als Ursache für Futterverweigerung

Nicht immer sind physische Ursachen der Grund dafür, dass eine Katze nicht mehr frisst. In Frage kommen auch psychisch bedingte Gründe: Überlege, was sich in den letzten Tagen oder Wochen möglicherweise verändert hat. Kam vielleicht eine zweite Katze ins Haus, mit der sie sich nicht verträgt? Oder bist du gerade frisch umgezogen bzw. hast dir eine neue Wohnungseinrichtung angeschafft, die die Katze erst einmal „verdauen“ muss? Auch ein neues Familienmitglied (Baby, neuer Lebenspartner) können die Ursache sein, ebenso wie der Verlust einer Bezugsperson. Möglicherweise hat sich an deinem Tagesablauf etwas verändert: Du musst mehr arbeiten, bist seltener zuhause und verbringst nun deutlich weniger Zeit mit deiner Katze. Diese und weitere Gründe können das innere Gleichgewicht einer Katze durcheinander bringen und schlussendlich dazu führen, dass eine Katze nicht mehr frisst oder zumindest deutlich weniger. Katzen wird nicht umsonst nachgesagt, dass sie sehr feinfühlig sind.
 

Veränderungen im Haushalt

Manchmal sind es kleine Dinge, die dazu führen können, dass eine Katze nicht mehr frisst. Der Grund kann zum Beispiel ein neues Reinigungsmittel sein, welches die Katze partout nicht riechen kann. Auch ein neuer Platz ihrer Futterschüssel könnte für Missfallen sorgen, ebenso wie ein neuer Napf. Vielleicht ist er kleiner, größer, höher, flacher oder nicht mehr so rutschfest wie der alte. Verärgert können Katzen sein, wenn der Napf zu klein oder zu hoch ist und die Katze deshalb mit ihren Schnurrhaaren am Rand anstößt. Und was Katzen auch gar nicht mögen, ist ein Katzenklo in der Nähe ihres Napfs. Dieses sollte unbedingt in einem anderen Raum platziert sein und immer regelmäßig gereinigt werden, sonst vergeht so mancher Katze der Appetit.
 

Ist vielleicht das Futter schuld?

Katzen sind bekanntermaßen mäkelig. Nicht auszuschließen ist daher, dass das Futter in irgendeiner Weise dafür verantwortlich ist, dass die Katze nicht mehr frisst. Als Ursache kommt zum Beispiel ein Futterwechsel in Frage. Solch eine Umstellung des Futters sollte nie grundlos durchgeführt werden und wenn doch, dann dezent, indem man über mehrere Tage hinweg das neue Futter zu einem immer größeren Anteil mit dem alten vermischt. Möglicherweise leidet die Katze auch plötzlich an einer Futtermittelunverträglichkeit. Diese kann, muss aber nicht mit einem Futterwechsel bzw. einer anderen Geschmacksrichtung zusammenhängen. Sie kann auch auftreten, wenn an der Ernährung keinerlei Veränderungen durchgeführt wurden.

Positiv bei der Ernährung von Katzen ist, wenn man einen guten Zwischenweg findet: Weder sollten sie ausnahmslos nur mit einem einzigen Futter ernährt werden, noch sollten sie ständig etwas Neues vorgesetzt bekommen, da sie dieses sonst geradezu erwarten. Vor allem aber sollte sie ein hochwertiges Katzenfutter erhalten, das sie mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt. Zu achten ist außerdem auf eine moderate Gabe von Leckerlis, sonst muss man sich nicht wundern, wenn die Katze ihr Futter nicht mehr frisst.
 

Katze frisst nicht aufgrund einer Krankheit

Wenn trotz intensiver Ursachenforschung keiner der oben genannten Gründe in Frage kommt, muss in Betracht gezogen werden, dass die Katze krank ist. Hier kann nur der Tierarzt weiterhelfen, der das Tier gründlich untersuchen muss, da vielerlei Krankheiten als Symptom zeigen, dass die Katze nicht mehr frisst. Neben einer Futtermittelunverträglichkeit oder einer Vergiftung können Organerkrankungen die Ursache sein. In Frage kommen Probleme mit dem Darm, der Schilddrüse, Leber, Bauchspeicheldrüse wie auch dem Magen. Auch eine chronische Niereninsuffizienz kann der Grund sein.
 
Bedenke außerdem, dass die Appetitlosigkeit die Folgeerscheinungen einer Operation, einer Impfung oder eines Medikaments sein kann. In diesem Fall sollte der Tierarzt darüber informiert werden. Und auch wenn es sich bei der Rolligkeit nicht um eine Krankheit handelt, so sei auch diese erwähnt, da sie den Hormonhaushalt einer Katze ordentlich durcheinanderbringen kann. Sowohl weibliche Katzen als auch Kater, die eine rollige Katze riechen, können tagelang schlechte Fresser sein, bis sich die Situation wieder gelegt hat. Hier heißt es Geduld haben. 
 
Tipp: Während man bei erwachsenen Katzen mit gutem Allgemeinzustand nicht sofort zum Tierarzt gehen muss, sollte bei Kitten nicht zu lange gewartet werden. Dies gilt vor allem, wenn auch Durchfall und/oder Erbrechen auftreten.

 
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